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Beitrag vom 12.10.2007
Simphiwe Dana – The one love movement
Silvy Pommerenke
Die südafrikanische Schönheit fabriziert einen Sound, der ein Crossover von Soul, Jazz, Gospel und Pop in sich trägt. Ein bunter Stilmix also, der den schwarzen Kontinent mit Europa verbindet.
Bisher fiel der Musikwelt vor allem Miriam Makeba im Zusammenhang mit Südafrika respektive Johannesburg ein. Das dürfte sich bald ändern, denn Simphiwe Dana wird als gebührende Nachfolgerin der alten Dame gefeiert.
Bereits im letzten Jahr veröffentlichte Dana ihr Debutalbum "Zandisile" und wurde schnell zum Shooting Star in Johannesburg, wo sie seit fünf Jahren lebt. Die Tochter eines Pfarrers erhielt ihren Musikunterricht – wen wundert`s – im Kirchenchor, und die Sängerin erhielt im Jahr 2005 den begehrten South African Music Award, der vergleichbar mit dem US-amerikanischen Grammy ist. Dort wurde sie sowohl als "Best newcomer" als auch mit dem "Best Vocal Album" ausgezeichnet. Das Debutalbum hat mittlerweile Platinstatus erreicht, und der Nachfolger sollte mit Leichtigkeit ebenfalls dieses Edelmetall erringen.
Bereits ihr erstes Album wurde international veröffentlicht, und es folgten zwei Europatourneen. Dabei trat sie auch auf dem Jazzfestival in Basel auf und wurde neben Sir Elton John mit dem AVO Award 2006 prämiert. Der Erfolgsweg scheint kein Ende zu nehmen, und die junge Sängerin erhält von allen Seiten größten Zuspruch. Das britische Weltmusik Magazin Songlines schrieb über die studierte Designerin: "A talent to rival Lauryn Hill, India Arie, Erykah Badu? Without a doubt. Get used to the name. Simphiwe Dana has a voice that pulls you up short." Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.
Konsequent singt die 27-jährige in ihrer Muttersprache Xhosa, was für die Unkundigen dieser Sprache nicht weiter schlimm ist, denn man findet die englischen Übersetzungen im Booklet, so dass der HörerIn die politischen und emotionalen Botschaften nicht verborgen bleiben. Dana, Mutter zweier Kinder, ist vor allem von der verantwortungsbewussten Erziehung der nachwachsenden Generation überzeugt. Aber auch die politische Weiterentwicklung ihres Landes liegt ihr am Herzen, sowie der Kampf um eine soziale Gesellschaft. Steve Bikos musikalisches Erbe...
Weiterhören: Thandiswa und Nina Mkhize (leider unsigned...)
Simphiwe Dana im Netz: www.simphiwe.co.za
AVIVA-Tipp: Der Stilmix aus afrikanischen Elementen in Kombination mit Jazzstandards macht dieses Album überaus hörenswert. Dazu die lässige Stimme Danas - die in der Tat ein wenig an Miriam Makeba erinnert - und die HörerIn hält eine perfekte CD in der Hand, die nicht nur für AnhängerInnen von Weltmusik interessant sein dürfte.
Simphiwe Dana
The one love movement
Label: Skip Records / Soulfood Music, Oktober 2007